Liebe Naturfreundinnen und Naturfreunde,
der Tuniberg wird immer insektenfreundlicher! Vor 4 Jahren taten sich Opfinger Landwirte und der Arbeitskreis Wildbienen am Tuniberg zusammen, um mit einem Blühpatenschaftsprojekt gegen das Verschwinden der Insekten anzukämpfen. Auf mittlerweile 12 Hektar ehemaliger Maisfelder wachsen nun ca. 25 Arten von mehrjährigen bestäuberfreundlichen Blumen. Nun kehren auch die Insekten zurück. Mit und von ihnen profitieren auch Vögel, Feldhasen und andere. Viele engagierte Bürgerinnen und Bürger unterstützen das Projekt finanziell. Aber noch sind nicht alle Flächen belegt.
Für 2024 suchen wir weitere Patinnen und Paten,
die mit ihrem Beitrag den Fortbestand der Blühfelder sichern helfen!
Blühfelderpatenschaft / Beeren - und Blühpatenschaft im Fernsehen:
Wie funktioniert eine Blühfelderpatenschaft / Beeren - und Blühpatenschaft?
Renate Pfumpei (Blühfelderpatin) erklärt dies bei Kaffee oder Tee des SWRs
Landesnaturschutzpreis für Tuniberg-Landwirte in der Landesschau Baden Württemberg
Blühfelder gegen das Insektensterben in Baden TV Süd. Dagmar Reduth (NABU Freiburg) und Mathias Gutekunst (Landwirt und Winzer) erläutern die Patenschaft für Blühfelder
Bitte machen Sie mit und werden Sie Blühpaten 2024!
Wenden Sie sich an:
Mathias Gutekunst, bluehpatenschaft.freiburg@web.de, Tel. 0172 6370078
Martin Linser, martin@linser.de, Tel. 0171 7141721
Geben Sie bitte Ihre Postanschrift an sowie den Umfang der von Ihnen gewünschten Patenschaft (s. Text unten: „Wie werde ich Blühpate?“).
Für naturschutzfachliche Fragen steht Dagmar Reduth zur Verfügung, Tel. 07664 95880,
allgemeine Fragen beantwortet Renate Pfumpfei, Tel. 07664 612560.
Eine detaillierte Projektbeschreibung mit vielen Antworten auf Ihre noch offenen Fragen finden sie im Text unten:
Der Tuniberg mit der vorgelagerten Mühlbachniederung ist eine von Weinbau und kleinteiliger Landwirtschaft geprägte, reich strukturierte Kulturlandschaft mit besonders hoher Artenvielfalt. Hier im Freiburger Westen leben über 200 Arten von Wildbienen, der Laubfrosch, die Smaragdeidechse und drei weitere Eidechsenarten, die Schlingnatter und eine Vielzahl seltener Vogelarten wie Bienenfresser, Wiedehopf, Steinkauz, Schwarzkehlchen, Neuntöter und der Weißstorch.
Naturschutz und Landwirtschaft arbeiten am Tuniberg einvernehmlich daran, dieses „Schatzkästle“ an Artenvielfalt zu erhalten. Bereits heute sind einige besondere Leistungen der Winzer und Landwirte hervorzuheben. So werden im Weinbau seit 3 Jahrzehnten keine Insektizide mehr verwendet und in vielen Rebgassen Blühmischungen gepflegt. Seit in mehreren Studien (u.a. Krefeld 2017) der dramatische Artenschwund belegt wurde, entstehen auf freiwilliger Basis immer mehr Blühstreifen an den Ackerrändern. Es gibt ferner Lerchenfenster in den Äckern und eine Brache für den brütenden Kiebitz. Für ihr besonderes Engagement wurden die Opfinger Winzer und Landwirte 2020 mit dem Naturschutzpreis der Stadt Freiburg ausgezeichnet.
Viele Menschen möchten etwas gegen das Verschwinden unserer Insekten tun. Aus diesem Grunde haben 2 Landwirte auf Opfinger Gemarkung seit Anfang 2020 ca. 7 Hektar Ackerland bereitgestellt zur Einsaat mit einer mehrjährigen Blühmischung anstelle von Mais. 3 weitere Hektar sind potenziell möglich. Da sich aus diesen Flächen keine Einnahmen für die notwendige Kostendeckung der Betriebe ergeben, werden die entsprechenden Beträge über Blühpatenschaften aufgebracht. Getragen wird dies durch engagierte Naturschützer oder Firmen und andere Einrichtungen, denen die Förderung der Artenvielfalt am Herzen liegt. Wenn sich genügend Paten finden, kann das Projekt über 5 Jahre kontinuierlich weitergeführt werden. Danach müssen die Äcker aus rechtlichen Gründen zunächst umgebrochen werden, bevor gegebenenfalls erneut Blühmischungen ausgebracht werden können.
Ab einem Betrag von 100 €, was einer Blühfläche von 400 qm entspricht, können Sie zunächst für 1 Jahr eine Blühpatenschaft erwerben. Damit werden Arbeitsaufwand, Saatkosten und Verdienstausfall der Landwirte abgeglichen. Der Betrag entspricht in etwa dem Gewinn, den der Landwirt aus dem Maisanbau erwirtschaftet hätte. Da auch keine anderen Fördermittel gezahlt werden, erzielt er über die Blühpatenschaften keinen extra Profit.
Die Buchung wird über einen Vertrag gesichert. Bereits bestehende Verträge können formlos um ein weiteres Jahr verlängert werden. Die Paten bekommen außerdem eine Information, wo sich ihr Blühfeld befindet, und am Jahresende einen Kurzbericht mit einer Evaluation.
Mit einer Blühpatenschaft sorgen Sie dafür, dass auf landwirtschaftlichen Flächen statt Mais viele verschiedene Blumen pestizid- und düngemittelfrei wachsen. Diese sind wiederum Nahrungsgrundlage für bestäubende Insekten wie (Wild-) Bienen inkl. Hummeln, Schmetterlinge, Käfer, Schwebfliegen und andere. Die Pflanzenvielfalt ist außerdem Futterquelle, Nistplatz und Lebensraum für viele weitere Insekten, Spinnen, Vögel, Kleinsäuger, Feldhasen und andere Tiere.
Das mehrjährige Vorhaben ermöglicht eine größere Pflanzenvielfalt verglichen mit den meist einjährigen Agrarumweltmaßnahmen. Ein weiterer essentieller Vorteil besteht darin, dass im Winter nicht umgepflügt werden muss, was normalerweise vielen Insekten im Ruhestadium das Leben kostet. So nisten beispielweise 75% aller Wildbienenarten im Boden. Überdies bleibt das wertvolle Blühfeld mehrere Jahre konstant am gleichen Ort bestehen, was insbesondere für Wildbienen mit geringem Flugradius oder anderen Arten mit geringen Ausbreitungsmöglichkeiten zugutekommt. Da Abgeblühtes auf den Feldern mindestens zum Teil und bis zum Frühjahr stehen bleibt, profitieren u.a. Vögel von den Sämereien, Insekteneier und Larven können überwintern und andere Tiere finden wichtige Deckung.
Ausgesät wird eine mehrjährige, zertifizierte Blühmischung aus 60 % überwiegend einjährigen Kulturpflanzen (z.B. Phacelia, Senf, Ringelblume, Buchweizen, Sonnenblume) und 40 % mehrjährigen einheimischen Wildblumen (z.B. Flockenblume, Wilde Malve, Rotklee, Ackerwitwenblume, Hornklee, Natternkopf, Disteln, Wiesensalbei, Wilde Möhre).
Die Kulturpflanzen haben die Aufgabe, im ersten Jahr durch schnelles Wachstum den nährstoffreichen vormaligen Ackerboden gegen invasive „Un“kräuter rasch abzudecken und bereits im ersten Jahr für einen Blühaspekt zu sorgen. Die Wildblumen blühen natürlicherweise meist erst ab dem zweiten Jahr. Mit den Jahren verringert sich der Anteil der Kulturpflanzen zugunsten der Wildpflanzen. Letztere sind für viele auf bestimmte Pollen spezialisierte Wildbienen und insbesondere für Schmetterlinge als Futterpflanzen besonders wertvoll.
Schreiben Sie an die Adresse:
bluehpatenschaft.freiburg@web.de (Mathias Gutekunst)
martin@linser.de (Martin Linser)
Geben Sie dabei bitte Ihre Postanschrift und den gewünschten Umfang Ihrer Patenschaft an. Der Mindestbetrag liegt bei 100€ und entspricht 400qm Blühfläche.
Danach erhalten Sie ein Vertragsformular, das Sie ausfüllen und zurückschicken. Sobald dann Ihre Zahlung auf das angegebene Konto eingeht, haben Sie den Landwirt beauftragt, ein Blühfeld
entsprechender Größe anzulegen bzw. weiter zu bewirtschaften. Bereits bestehende Verträge können formlos um ein weiteres Jahr verlängert werden.
Fotos auf dieser Seite : Josef Aschenbrenner, Dagmar Reduth und Romie Rupp