Der Tuniberg und die vorgelagerte Mühlbachniederung sind eine von Weinbau und kleinteiliger Landwirtschaft geprägte Kulturlandschaft mit besonders hoher Artenvielfalt. Hier im Freiburger Westen leben über 200 Arten von Wildbienen, der Laubfrosch, die Smaragdeidechse sowie drei weitere Eidechsenarten, die Schlingnatter und eine Vielzahl seltener Vogelarten wie Bienenfresser, Wiedehopf, Steinkauz, Schwarzkehlchen, Neuntöter und Kiebitz.
Naturschutz und Landwirtschaft arbeiten am Tuniberg einvernehmlich daran, dieses „Schatzkästle“ an Artenvielfalt zu erhalten. Bereits heute sind einige besondere Leistungen der Winzer und Landwirte hervorzuheben. So werden im Weinbau seit Jahrzehnten keine Insektizide verwendet und in vielen Rebgassen Blühmischungen gepflegt. Seit mehrere Studien (u.a. Krefeld 2017) einen dramatischen Artenschwund belegten, entstehen auf freiwilliger Basis vermehrt Blühstreifen an den Ackerrändern. Es gibt ferner Lerchenfenster in den Äckern und eine Brache für den brütenden Kiebitz.
Mit dem Volksbegehren „Rettet die Bienen“ wurden einerseits Gräben aufgerissen, andererseits Diskussionen angefacht, welche vermehrten Anstrengungen gegen den Insektenschwund und zum Erhalt der Biodiversität notwendig sind und was jeder einzelne tun kann. Hier sind Sie angesprochen!
Ein Landwirt in Opfingen bietet für Selbstpflücker die abschnittsweise Patenschaft von schwarzen Johannisbeersträuchern an. Darin ist die Ernte auf Ihrem Heckenabschnitt enthalten. Darüber hinaus verpflichten Sie den Landwirt zum Verzicht auf Pestizide und Düngemittel sowie zur Einsaat einer insektenfreundlichen Blühmischung in die angrenzenden 2 Meter breiten Zwischenreihen.
Sie können Pate für Hecken in Abschnitten von 10 Metern werden, selbstverständlich auch für mehrere. Ein Abschnitt enthält 20 - 25 eng gepflanzte Sträucher, die unter den entsprechenden
Voraussetzungen eine Ernte von 20 – 30 kg bringen können. Sie erhalten rechtzeitig eine Information über das Zeitfenster zum Pflücken.
Es gibt zwei Patenschafts-Varianten:
Die Patenschaft wird über einen Vertrag gesichert.
Sie sichern mit Ihrer Patenschaft sowohl Ihre eigene Versorgung mit gesundem Obst als auch den Erhalt wertvoller Heckenstrukturen. Diese werden durch Blühstreifen zusätzlich aufgewertet.
Die überwiegend mehrjährigen blühenden Kräuter bieten den ganzen Sommer über wichtige Futterquellen für bestäubende Insekten wie (Wild-) Bienen, Hummeln, Schmetterlinge, Käfer und Schwebfliegen
sowie andere Insekten und Spinnen.
Da Abgeblühtes bis zum folgenden Frühjahr stehen bleibt, können Insekteneier und Larven überwintern. Auch Vögel, Kleinsäuger und Feldhasen finden reichlich Sämereien als Winterfutter
und wichtige Deckung. Die Kombination von Hecken und Blühstreifen mit ihren ganz unterschiedlichen Strukturen und Nischen bietet neben all diesen Vorteilen attraktive Nist- und Brutplätze
und ist insgesamt Grundlage für eine besonders hohe Artenvielfalt. Die Lage des Geländes im Übergang vom Waldrand zu ausgedehnten Pferdeweiden liefert hierfür die besten Voraussetzungen.
Blühfelderpatenschaft / Beeren - und Blühpatenschaft im Fernsehen / Presse:
Badische Zeitung: In Freiburg-Opfingen kann man Patenschaften für Schwarze Johannisbeeren übernehmen:
Gabriele Hennicke führt mit Arno Fünfgeld eine Interview über die Patenschaft für Johannisbeerhecken.
Wie funktioniert eine Blühfelderpatenschaft / Beeren - und Blühpatenschaft?
Renate Pfumpei (Blühfelderpatin) erklärt dies bei Kaffee oder Tee des SWRs
Landesnaturschutzpreis für Tuniberg-Landwirte in der Landesschau Baden Württemberg
Blühfelder gegen das Insektensterben in Baden TV Süd. Dagmar Reduth (NABU Freiburg) und Mathias Gutekunst (Landwirt und Winzer) erläutern die Patenschaft für Blühfelder
Ausgesät wird eine zertifizierte Blühmischung mit überwiegend einheimischen Wildblumen, die speziell auf Waldrandlagen zugeschnitten ist. Da sie zumeist erst im 2 Jahr zum Blühen kommen, sind einjährige Kulturpflanzen wie Buchweizen und Phazelia zugemischt, die bereits im ersten Jahr einen Blühaspekt bieten. Mit der Zeit sinkt ihr Anteil zugunsten der Wildkräuter, die insbesondere für viele, auf bestimmte Pollen spezialisierte Wildbienen und Schmetterlinge als Futter- und Wirtspflanzen besonders wichtig sind.
Schreiben Sie an die Adresse: arno-fuenfgelt@t-online.de
Geben Sie dabei bitte Ihre Postanschrift an, die Anzahl der Heckenabschnitte an, die Sie pachten möchten, und die von Ihnen bevorzugte Variante 1 für 60€ (mit Beitrag zur Pflege) oder
Variante 2 für 100€ (Komplettpflege durch den Landwirt).
Danach erhalten Sie vom Landwirt einen Patenschaftsvertrag in doppelter Ausführung, den Sie ausfüllen. Einen der Verträge schicken Sie an den Landwirt zurück, das andere Exemplar behalten Sie.
Sobald Ihre Zahlung auf das angegebene Konto eingeht, ist die Patenschaft gültig.
Ihre Fragen beantworten wir gerne unter obiger email-Adresse oder Tel. 07664-95880 oder 0170 158 7568.
Foto: D. Reduth